Wer hat an der Uhr gedreht?

Heute Nacht werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt und die Winterzeit kehrt ein. Und ist stelle mir die Frage: Wo ist der Sommer hin? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Zeit nur so an mir vorbei gerast ist und wenn man mich fragt, was ich die letzten Wochen so gemacht habe, kann ich eigentlich nur mit einem Schulterzucken antworten.
Aber stimmt das? Überleg, grübel, ha! Nein, ich war eigentlich in den letzten Monaten ziemlich fleißig und kann sogar mit Ergebnissen aufwarten :-)

Ich habe eine winzig kleine Weihnachtsgeschichte geschrieben, die in das Einsatzort Vergangenheit Universum gehört und "Keine Küsse unterm Weihnachtsbaum" heißt. Sobald das Cover fertig ist, geht die Geschichte online. Es ist eine Kurzgeschichte, die ich eigentlich nur zum Spaß geschrieben hatte, die mir aber so viel Spaß bereitet hat, dass ich sie ein wenig ausarbeitet habe und nun als kleines Weihnachtsplätzchen anbiete.

Mein historischer Liebesroman "Eine tugendhafte Lady" ist fertig und hat bereits das Lektorat durchlaufen. Derzeit lesen die Testleser die Geschichte und dann geht es ins Korrektorat und Mitte Dezember ist es soweit. Ein Cover kann ich leider auch noch nicht anbieten, aber auch das ist beauftragt und sollte in Kürze fertig sein.

Und dann habe ich gelesen ... Sehr viel gelesen! Was? Nun seit einigen Jahren hat sich bei mir ein Trend eingeschlichen, den ich schlicht und einfach auf meine Tätigkeit als Autorin zurückführe. Nicht nur, dass ich häufiger Fachbücher als früher lese, auch die Auswahl der Romane hat etwas damit zu tun. So habe ich während der Entstehung von "Eine tugendhafte Lady" eine Menge Bücher zum Thema Regency, Jane Austen etc. gelesen, aber genauso viele historische Liebesromane. Ein wirklich großes Opfer ;-)

Nun, da ich erst einmal eine Pause mache, was die historischen Liebesromane angeht und mich dem sechsten Band von "Einsatzort Vergangenheit" mit dem Titel "Unschuldig" zugewandt habe, befinde ich mich in einer neuen Epoche. Dieses Mal geht es ins New York der 1880er Jahre und was soll ich sagen? Ich bin so fasziniert von dieser Zeit, dass ich nicht aufhören kann, zu lesen und Bilder anzusehen. Dabei gibt es eine derartige Fülle an Material, dass es mich manchmal erschlägt und ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Nie zuvor habe ich so viel Bildmaterial gefunden wie bei diesem Buch. Es ist manchmal als wäre ich wirklich dort gewesen. Neben einigen historischen Krimis, die genau in dieser Zeit und Stadt spielen, lese ich natürlich auch Geschichtsbücher. Denn es ist eine Sache, ob ich ein fiktives Werk lese oder ein Sachbuch, das mit ordentlichen Quellen aufwarten kann. Eines davon hat mich so sehr begeistert, dass ich es einfach vorstellen muss. Selten habe ich ein Buch gefunden, in dem alle Themen, die mich in Bezug auf meine Recherche brauche, abgedeckt wurden wie dieses:


The Gilded Age in New York, 1870 - 1910


Es beleuchtet das Leben dieser Zeit bis ins kleinste Detail und die Bilder, teilweise in Farbe, tun ihr übriges dazu. Wer sich also für diese Zeit interessiert und einigermaßen gut Englisch spricht, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen.
Natürlich ist es nicht das einzige Buch, das mir als Wissensquelle dient, aber es ist eines der besten.


Vielleicht zum Abschluss noch ein paar Worte zu Unschuldig. Es ist der sechste Band der Reihe und wer glaubt, dass mir die Ideen zu Laura und Phil ausgehen, der irrt. Am Anfang zierte sich das Buch etwas und ich fragte mich, wie es sein konnte, dass ich plötzlich so Schwierigkeiten mit Figuren hatte, die mich seit einiger Zeit begleiten und die ich eigentlich bis ins kleinste Detail kennen sollte. Ich habe regelrecht gekämpft mit den ersten Seiten und das, wo ich genau wusste, wo die Geschichte hingehen soll und was passieren muss. Die Seiten sind geschrieben, aber ich weiß jetzt schon, dass sie so niemals im fertigen Buch auftauchen werden. Warum ich aber trotzdem zufrieden bin, sie geschrieben zu haben? Es hat mir etwas über die Art und Weise, wie ich schreibe verraten und mir sehr weitergeholfen. So sehr, dass ich mir alles gemerkt habe und vielleicht ein eigenes Konzept zum Schreiben von Romanen damit entwickeln werde. Denn ich glaube nicht, dass ich die Einzige bin, die manchmal vor diesem Problem steht. Aber dazu ein nächstes Mal mehr.

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