Mit Schneeflocke wäre das nicht passiert!

Mit Schneeflocke wäre das nicht passiert, heißt der heutige Blog in Anlehnung an eine Werbung aus meiner Kindheit. Ich bilde mir ein, es war Tilly, die ihren Kundinnen erklärt hat, dass mit Palmolive Spülmittel die Hände nicht spröde werden können. Doch über Spülmittel möchte ich heute gar nicht schreiben, sondern eigentlich mal wieder über das Thema Roman plotten.

Während ich mein, derzeit auf Eis liegendes Projekt "Liebe - Klappe, die zweite" komplett nach der Schneeflockenmethode geplant habe und zum ersten Mal seit ich meine Romane schreibe,  eine Geschichte habe, die von vorne bis hinten durchgeplant ist, habe ich das bei "Mission Glasschuh" nicht getan. Warum nicht, werden sich einige fragen. 
Nun dafür gibt es zwei Gründe: Erstens kannte ich die Schneeflockenmethode noch nicht, als ich mit dem neuesten Band von "Einsatzort Vergangenheit" anfing. Denn die von Randy Ingermanson entwickelte Methode zur Planung eines Romans ist mir erst in diesem  Frühjahr über den Weg gelaufen, die Idee zu Band 5 war schon viel früher da. Als ich dann die Schneeflocke kannte und mich entschieden habe, erst einmal "Mission Glasschuh" vorzuziehen, war ich am Überlegen, ob ich diesen Band nicht vielleicht doch nach der Snowflakemethode schreiben soll. Allerdings und das ist der zweite Grund, war ich zu diesem Zeitpunkt schon an einem Punkt angelangt, an dem die Geschichte schon im Gange war. Hinzu kommt, dass ich dachte, dass ich mir nicht die ganzen Gedanken über die Charaktere, ihre Beweggründe, ihre Ziele etc. machen muss, weil Laura und Phil mich schon seit einigen Jahren begleiten und ich sie in- und auswendig kenne. 
Mhm, das stimmt schon, aber was ist mit den anderen Figuren? Die, die dieses Mal zum ersten Mal auftauchen, was treibt sie an??? Tja und das ist der Punkt, an dem ich merke, dass ich beim sechsten Band (Ja, eine Idee ist vorhanden!) mit der Schneeflockenmethode arbeiten werde. Egal, ob ich weiß, dass "Versuchs mal mit Gemütlichkeit" Lauras Handyklingelton ist oder nicht. 

Denn nun bin ich im Finale von "Mission Glasschuh" angelangt und seit Wochen zerbreche ich mir den Kopf wie es über die Bühne gehen soll. Denn ich bin so eine Art Pantser, jemand, der eine grobe Richtung hat, was passieren soll, aber nicht ins kleinste Detail plant, sondern sich von der Geschichte treiben lässt. Oh, es mir ist schon klar, dass Person X das tun muss, damit Person Z, etwas anderes tut. Die Frage ist nur, wieso sollten sie es überhaupt tun? Was ist ihr Ziel? So habe ich mir die ganze Zeit eine Verbindung zwischen zwei Nebenfiguren ausgedacht, die nun im Finale stört. Es ist keine große Sache und ändert den Plot auch nicht großartig, aber es wirft mich ein wenig zurück und das nervt. Denn eigentlich ist das Finale keine große Sache mehr und trotzdem sitze ich nun da und versuche am Ende alle Fäden zusammenlaufen zu lassen und entdecke plötzlich ein großes Loch ... 

Und darum kann ich heute sagen: Mit Schneeflocke wäre das nicht passiert! Sollte ich beim nächsten Roman trotz dieser Planung scheitern, dann muss ich mir wohl eine neue Methode aussuchen, die mich dazu bringt, einen Roman schneller zu schreiben :-) 

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