Einmal Leipzig und zurück

Mann, war das ein Tag! Morgens um kurz nach fünf klingelte der Wecker. Im Grunde genommen war das keine ungewöhnliche Zeit für mich, denn viel später stehe ich die Woche über auch nicht auf. Aber ist es nicht merkwürdig, sobald man für etwas anderes früher aufstehen muss, als die Arbeit ist man morgens viel fitter und wacher? Mir geht es jedenfalls so.

Kaum eine Stunde später saß ich dann auch schon im Zug, der mich nach Frankfurt bringen sollte, wo mein Zug nach Leipzig auf mich wartete. Glücklicherweise handelte es sich auf dem Hin- und Rückweg um eine Direktverbindung, sodass ich keine größeren chaotischen Umsteigaktionen zu erwarten hatte. Ich muss sagen, dass ich, was Fahrten mit dem Zug angeht in letzter Zeit wirklich viel Glück habe und bisher keine Ausfälle oder Verzögerungen zu verzeichnen habe.

Je näher Leipzig rückte, umso aufgeregter wurde ich. Denn immerhin hatte ich dort eine Art Blind Date. Ich habe mich mit meiner Autorenfreundin Laura Newmann getroffen und wir kannten uns zwar bisher nur via Mailkontakt und nicht persönlich. Würden wir uns weiterhin sympathisch sein, wenn wir uns persönlich kennenlernten? Ich kann zwar nicht für Laura sprechen, aber ich hatte super viel Spaß mit ihr und ich freue mich darauf, wenn wir uns das nächste Mal wieder sehen.

Doch kaum auf dem Bahnhof angekommen und Laura getroffen, kam die erste richtige Herausforderung. Wo bitte war die City Line, die uns im Eiltempo zur Messe bringen sollte??? Wir haben wirklich den ganzen Bahnhof nach Hinweisschildern abgesucht, aber es war nichts zu machen. Also haben wir uns mit vielen anderen Menschen in die Straßenbahn gezwängt und sind in aller Ruhe zur Messe gezockelt.

Ich war schon einige Male auf der Frankfurter Buchmesse gewesen, die Leipziger war allerdings eine Premiere für mich. Sie ist zwar um einiges kleiner und nicht so überlaufen wie ihr Frankfurter Pendant, aber ich finde sie irgendwie charmanter.

Die große Eingangshalle der Messe

Leider setzte sich dort auch die Unübersichtlichkeit vom Bahnhof fort. Die Hinweisschilder waren teilweise schwer zu entdecken und die vielen Tablets, die zur Orientierung dienen sollten, waren immer von anderen Messebesuchern in Beschlag genommen. Auch wenn wir einige Male in die falsche Richtung gelaufen sind, sind wir am Ende immer doch da angekommen, wo wir wollten.

Unsere erste Anlaufstelle war natürlich die Verleihung des Indie Autoren Awards. Wir trafen erst kurz vor der Verleihung an und waren total erstaunt darüber, wie dicht das Gedränge vor Ort war. Erst beim zweiten Blick merkten wir, dass der Andrang Roger Willemsen galt, der dort vor der Preisverleihung sprach ... Kaum war er mit seiner Rede fertig, löste sich die Menschenmenge auf und wir konnten einen guten Platz für die Verleihung ergattern. Self-Publisher sind noch immer eine Randgruppe und werden häufig belächelt, aber ich glaube, in ein paar Jahren könnte es anders aussehen.

An dieser Stelle noch einmal meinen Glückwunsch, an die Preisträger. Ich mag vielleicht nicht all ihre Bücher gelesen haben, aber ihr stetiger Einsatz ist bewundernswert.

Die Preisträger der Kategorien Fiction und Non-Fiction

Zusammen haben Laura und ich dann den Rest der Messe erkundet und den ein oder anderen Self-Publisher-Autor und Buchblogger getroffen, mit denen wir uns natürlich auch ein wenig unterhalten haben und austauschten. Auch der Besuch des Stands von Papyrus Autor war ein tolles Erlebnis, nach nur wenigen Minuten dort, habe ich eine ganze Menge mehr über dieses Programm gelernt und freue mich darauf, es bei meinem nächsten Buch einsetzen zu können.

Leider raste die Zeit nur so dahin und ehe wir uns versahen, war es sechs Uhr und die Messe schloss für diesen Tag ihre Pforten. Dieses Mal hatten wir zwar die City-Line gefunden, aber nun kam kein Zug... So kehrten wir wieder um und fuhren mit der Straßenbahn in Richtung Hauptbahnhof. Wo ich alsbald meinen Zug Richtung Frankfurt bestieg und gegen elf Uhr abends ankam. Ein Bild darf ich euch nicht vorenthalten, denn siehe da, andere Messestädte können durchaus Hinweise geben, wie man zur Messe kommt, ohne, dass man den halben Bahnhof durchläuft.

Es geht doch! 

Was nehme ich von diesem Tag mit?


  1. Ich bin so froh, dass ich Laura Newman persönlich kennengelernt habe und freue mich sie als Freundin bezeichnen zu dürfen. @Laura: du verstehst, was ich meine ;-)
  2. Ich muss noch eine ganze Menge Zeit in Visitenkarten, Flyer etc. investieren. Aber der Besuch der Messe war so kurzfristig, dass mir ein wenig die Hände gebunden waren und ich nur semi-professionell an das Vorhaben rangehen konnte. 
  3. Der Austausch mit  anderen Autoren war der Hammer und ich wünschte, wir hätten mehr Zeit zur Verfügung gehabt. 
  4. Ich muss mich noch viel intensiver mit Papyrus Autor auseinandersetzen.
  5. Ich werde auch nach Frankfurt auf die Messe gehen und nächstes Jahr in Leipzig das ganze Wochenende buchen.
  6. Meine Füße tun noch heute weh:-) 




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