Weil das Wetter so schön ist ...

... dachte ich mir, dass es an mal wieder an der Zeit für einen kleinen Teaser ist. Ich habe einige Zeit nichts mehr von mir in dieser Richtung hören lassen und nur damit ihr mir glaubt, dass es einen dritten Band gibt. Derzeit bin ich beruflich ziemlich eingespannt und die Zeit zum Schreiben ist leider knapper als ich es mir wünsche. Doch es geht vorwärts und die Geschichte ist in vollem Gange. Demnächst sollte ich wieder etwas mehr Freizeit haben und dann werde ich mich wieder voll in die Arbeit am Buch reinknien. Versprochen!

Und jetzt viel Spaß beim kurzen Ausschnitt:

Unterm Dach staute sich die Sommerhitze. Es war extrem stickig und heiß und ich fächelte mir mit der Hand Luft zu, was aber außer einem weiteren heißen Luftschwall nichts brachte. Die junge Wirtin öffnete eine der vier Türen und mit einer übertriebenen Geste ihres Arms, forderte sie mich auf einzutreten. Ich folgte der Aufforderung und schluckte kurz. Der Raum war fast dazu gedacht Klaustrophie zu bekommen und hatte eher die Größe einer Schuhschachtel als die eines Hotelzimmers. Einer eingedrückten Schachtel, um genauer zu sein. Die Dachschräge trug ihr Übriges dazu bei, den Raum noch kleiner wirken zu lassen, als er es ohnehin schon war. Ich inspizierte den Raum kurz. Die längliche Seite des Zimmers wurde von einem äußerst schmalen Bett mit klumpigem Bettzeug eingenommen. Das Kopfende des Betts grenzte an die Dachschräge an und ich war mir sicher, dass man sich den Kopf  heftig daran stieß, wenn man nicht aufpasste. Ans Fußende des Betts grenzte eine wackelige Kommode an, die sicherlich zu Zeiten Gutenbergs modern gewesen war, nun aber nur noch von Holzwürmern zusammengehalten wurde. Auf der Kommode stand ein angeschlagener Steingutkrug, daneben eine Schüssel, die auch schon mal bessere Zeiten gesehen hatte. Ein winziger Verschlag sollte wohl als Fenster dienen, der aber mit einer einfachen Plane zugedeckt war, sodass man nicht hinaussehen konnte. Eine Toilette würde ich in diesem Zimmer nicht finden, sie waren zu dieser Zeit noch nicht besonders weit verbreitet und sollte es sie bereits in Hotels gegeben haben, gehörte dieses Etablissement bestimmt nicht zu denjenigen, die einen solchen Luxus anboten. Wenn ich Glück hatte, würde ich unter dem Bett einen entsprechenden Topf finden, damit ich nachts nicht rausmusste. Aber es konnte genauso gut sein, dass ich auch des Nachts die Stufen nach unten steigen musste, um mein Geschäft am stillen Örtchen im Hof zu erledigen.

   »Was soll es kosten?«, fragte ich und hoffte, dass sie mir einen einigermaßen akzeptablen Preis nennen würde. Der Betrag ließ mich schlucken und ich protestierte aufs Heftigste, dass sie für dieses Kabuff dermaßen viel verlangte. Wir diskutierten eine Weile, bis wir uns auf  einen Zimmerpreis einigten , der für mich gerade noch annehmbar war und mich nicht gleich bis aufs Hemd beraubte. Ich beglich die Rechnung für die erste Nacht bei der Wirtin und sie verließ das Zimmer und ich war wieder alleine.

Selbst ohne mich zu bewegen, rann mir der Schweiß in Strömen vom Gesicht. Ich trat an den Verschlag und löste die Plane. Ich hatte die irrwitzige Idee, dass ich dadurch etwas Luft hineinlassen konnte. Kaum hatte ich das »Fenster« geöffnet, erkannte ich meinen Irrtum. Kein Windchen regte sich und die Luft schien zu stehen. Und statt eines grandiosen Ausblicks auf den nahen Dom starrte ich auf eine Hauswand, die nur eine Armlänge entfernt war. Soviel zum Panoramablick. Seufzend ließ ich mich auf dem Bett nieder und starrte niedergeschlagen durchs Fenster auf die gegenüberliegende Hauswand.

P.S. Das ist die uneditierte Version, Fehler etc. werden im Korrektorat beseitigt.

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